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Datenrettung Lexikon – A – Antivirus-Software, Antiviren-Software

Eine Antivirus-Software, (auch Antiviren-Software oder Virenscanner) ist eine Software, die eine Infizierung des Computers durch ihr bekannte Viren, Würmer oder Trojanische Pferde verhindern oder entfernen kann.

Viele Antiviren-Programme sind in einen On-Access-Scanner (Hintergrund Scanner) und einen On-Demand-Scanner (manueller Start der Überprüfung)unterteilt.

  • Der On-Access-Scanner überwacht sämtliche Dateibewegungen innerhalb des Systemes sowie den E-Mail-Verkehr und schlägt Alarm, wenn auf dem Computer auf schädlichen Programmcode zugegriffen wird.
  • Der On-Demand-Scanner überprüft manuell ausgelöst alle/ausgewählte Dateien auf dem Rechner. Da die Prüfung aller Dateien je nach „Auslastung“ ihrer Festplatten einige Stunden dauern kann, empfiehlt sich die vollständige Viren-Überprüfung eines Systemes nachts zeitgesteuert durchlaufen zu lassen.

Die meisten aktuellen Viren-Programme haben eine automatische online Update-Funktion, die fortlaufend die aktuellsten Virendefinitionen (auch Virensignaturen) innerhalb der Software aktualisiert.

So weit so gut – aber auch wenn man sich alle angebotenen automatischen Updates regelmässig downloadet, besteht die Gefahr einer Infektion, da Programmierer (Hacker) von Computer-Viren in immer kürzeren Zyklen neue Viren, Würmer & Trojaner im Internet verbreiten und die Update-Services der Virenscanner mit den Aktualisierungen nur schwer Schritt halten können.

Nach einer amerikanischen Studie Infektions-Dauer durch Computerviren der Firma Avantgarde.com wird ein Windows XP-Rechner mit dem Servicepack 1 (SP1) nach dem ersten anschliessen an das Internet in weniger als 4 Minuten infiziert!

Avantgarde testete im September 2004 über 2 Wochen unterschiedliche Betriebssysteme auf ihre Sicherheit. Die Testteilnehmer:

  1. Windows SBS (Small Business Server) 2003
  2. Windows XP SP (Service Pack) 1
  3. Windows XP SP (Service Pack) 1 with ZoneAlarm
  4. Windows XP SP (Service Pack) 2
  5. Macintosh OS X 10.3.5
  6. Linspire (Linux)

Bei Einsatz eines Rechners mit dem Windows XP Servicepack 2 oder auch bei Nutzung kostenloser Virenscanner Software (ZoneAlarm 5.1) in Verbindung mit dem SP-1 Rechner wurde innerhalb des Testzeitraumes keine Infektion festgestellt.

Die Betriebssysteme Mac OS X und Linux waren insgesamt deutlich weniger Angriffen ausgesetzt als die Windows-Systeme. Ursache dafür ist in erster Linie, daß sich die Angreifer auf das stark verbreitete Windows „eingeschossen“ haben, da bekannt ist, daß Unix-basierte Systeme vergleichsweise nur sehr schwer „zu knacken“ sind.

Hinzu kommt, dass in letzter Zeit immer häufiger Würmer & Viren in der Lage sind Antivirus-Software nach dem Befall des Rechners auszuschalten. Sobald der Wurm oder der Virus auf den Rechner gelangt sind, ist es bereits zu spät, da die Anti-Viren-Software dann von dem schädlichen Code deaktiviert werden kann.

Fazit: beachten Sie bitte, dass ein Virenscanner nur eine Ergänzung folgender allgemein gültiger Vorsichtsmassnahmen sein kann:

  • keine Dateianhänge unbekannter E-Mails öffnen
  • keine Dateianhänge von Freunden oder Bekannten öffnen, die ausführbaren Code enthalten – dies erkennen Sie an den Dateiendungen
  • keine Software von unbekannten Websites installieren
  • keine Software aus verdächtigen Quellen wie Peer2Peer-Tauschbörsen (Edonkey, Kazaa etc.) oder von Warez-Seiten installieren

und daher leider keine absolute Datensicherheit bietet.

Antiviren-Software – ein absolutes Muss

Ohne leistungsfähige Antiviren-Software ist jeder Computer völlig ungeschützt vor Trojanern, Würmern und anderen Schadprogrammen. Denn digitale Schädlinge nutzen Sicherheitslücken im Betriebssystem, um einen Computer zu infizieren.

Antiviren-Software beobachtet den Datenverkehr und erkennt durch eine Analyse der installierten Programme, wie sich diese normalerweise verhalten. Eine heuristische Verhaltensanalyse lässt dann Veränderung bei der Programmbenutzung erkennen, warnt sofort den User und eliminiert das Schadprogramm. Die Kombination mit einem Echtzeit-Virenscanning bietet wirksamen Schutz.

Die meisten Antiviren-Softwareprogramme beinhalten oft zusätzlich noch eine Firewall, Schutz gegen Adware, Spyware, Botnets, Rootkits und anderer Malware, sowie einen Spamschutz.

Wer eine passende Software sucht, sollte dabei auch auf das Vorhandensein von Pharming-, Keylogger- und Phishingschutz achten.

Insbesondere bei Online-Banking ? Aktivitäten ist ein professioneller Schutz wichtig. Nur bei Anwendung anerkannter Antiviren-Software und einer Firewall, haftet die Bank für entstandene Schäden beim Online-Banking. Kostenlose Antiviren-Software reicht in diesem Fall meist nicht aus. Diese Basisprogramme sind oft abgespeckte Vollprogramme mit den nur unbedingt notwendigen Features.

Wer dabei beispielsweise beim gelegentlichen Mailabruf keine Anhänge unbekannter Absender öffnet, selten surft und seine Bankgeschäfte in der realen Welt vornimmt, dem mag diese Freeware ausreichen. Man sollte jedoch zumindest die jeweiligen Update-Intervalle im Auge behalten, die bei kostenlosen Programmen oft nur bei 24 Stunden liegen.

Zur Vermeidung von Datenverlust ist eine vorbeugende und sorgfältig umgesetzte Backup-Strategie existentiell wichtig!



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